Sind Edelmetalle eine gute Absicherung?
Mit diesen Fragen befassen sich Anleger immer wieder und auch aktuell. Die Preisniveaus an den Börsen erscheinen sehr hoch, Immobilien teuer und auf immer mehr Konten greifen Strafzinsen. Sind Edelmetalle – also Gold, Silber, Platin oder Palladium – daher jetzt eine Überlegung wert?
Ob ein Investment aus emotionalem Grund sinnvoll erscheint, muss jeder Anleger für sich entscheiden. Wir denken strategisch über Investments in Edelmetalle nach – entweder, weil wir Potential für Preissteigerungen sehen, oder, um bestehende Risikopositionen abzusichern. Das Umfeld für Preissteigerungen ist aus unserer Sicht derzeit begrenzt. Die Diskussion um den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik der Zentralbanken und damit absehbar steigende Zinsen für sichere Kapitalmarktprodukte ebenso wie ein damit verbunden vermutlich stärkerer US-Dollar (im Wechselkursverhältnis zum Euro und anderen Weltwährungen) sind eher Gegenwird für die Kurse der Edelmetalle. Inflationsgefahren könnten ein Treiber sein – unser Basisszenario ist aber, dass die aktuell hohen Inflationszahlen ein temporärer Fakt sind und zum Jahresende wieder in eine Bandbreite hineinlaufen, die weder die Geldwertstabilität gefährdet noch ein schnelles Eingreifen der Zentralbanken erforderlich macht.
Für den Absicherungsgedanken ist entscheidend, welche Kapitalmarktpositionen geschützt werden sollen. Einzelne Werte sind so dynamisch gelaufen, dass die Wahrscheinlichkeit für Gewinnmitnahmen bei zunehmenden Risiken (z.B. durch die wieder stärker steigende Infektionszahlen, Unruhen im Nahen Osten, anhaltenden Lieferengpässen oder insgesamt einer schwächeren Weltwirtschaft) hoch ist. Gerade für ETF-Investoren, die mit ihren passiven Investments den Marktbewegungen unterliegen, ist das bei Höchstständen in US- und europäischen Indizes einen Gedanken wert. Selektive Investoren mit Fokus auf einzelne Unternehmen oder Branchen – gerade dort, wo die Kurse eben noch deutlich von den Allzeithochs entfernt sind (z.B. viele Dienstleistungsunternehmen, aber auch klassische Industrie oder Maschinen- und Anlagebau), haben eine geringere Not. Wir haben in unseren Strategien die Edelmetall-Quoten über die letzten Monate reduziert, schauen uns aber die Preisentwicklung und damit mögliche Opportunitäten im sich bewegenden Marktumfeld immer wieder an. Wie bei allen anderen Anlagenklassen gilt auch bei Edelmetallen – nur ein aktives und markgerechtes Kaufen und Verkaufen ermöglicht eine wirtschaftlich erfolgreiche Geldanlage.
Der Beitrag Edelmetalle in der Krise – haben wir eine Krise oder steuern wir auf eine zu? erschien zuerst auf von Buddenbrock Unternehmensgruppe.
